Blick von der Brücke auf die Einmündung des Tegeler Fließ in den TegelerSee

Waldbaden im Tegeler Forst

Nach dem letzten Waldbadevorschlag in Brandenburg möchte ich in diesem Post eine kleine Route in Berlin teilen. Berlin ist ja nicht umsonst eine der waldreichsten, wenn nicht sogar die waldreichste Stadt Deutschlands. Und wo sonst kann man mit der S-Bahn direkt vor ein großes Waldgebiet fahren. Tegel hat nicht nur viel Wasser zu bieten, sondern auch ein großes Waldgebiet, in dem es sich super Waldbaden lässt. Das schöne daran ist, dass es mit den Öffentlichen wirklich sehr gut erreichbar ist und jeder Berliner – für einen kleinen oder doch vielleicht größeren Waldausflug – keine große Anreise auf sich nehmen muss. Das trifft vielleicht nicht auf die im Süden der Stadt Wohnenden zu, aber dort gibt es ja andere schöne Regionen. Los geht es wahlweise mit der U- oder S-Bahn bis zur Station Alt-Tegel bzw. Tegel. Von dort folgt man der gleichnamigen Straße mit den vielen Restaurants und Cafés bis zur Uferpromenade. Dort über die kleine Brücke und dann am Uferweg entlang bis man zur Straße kommt, die in Richtung der Villa Borsig (heute die Ausbildungsstätte des Bundes u.a. des Auswärtigen Amtes) führt. Sobald man die Straße überquert hat, befindet man sich im Tegeler Forst und kann nach Lust und Laune, rechts oder links gehen oder auch stehen bleiben. Ich versuche immer erst etwas weiter rein in den Wald zu kommen, um möglichst wenig von der Straße und dem Hauptweg mit den vielen Fahrradfahrern mitzubekommen. Der südliche Teil des Tegeler Forsts ist leider durch zwei große Straßen zerschnitten. Auf beiden Straßen ist für meinen Geschmack relativ viel Verkehr, was dann auch ein stetiges Hintergrundrauschen mit sich bringt. Das soll einen aber nicht davon abhalten, langsam in den Wald einzutauchen und den Geruch sowie den weichen Boden bewusst wahrzunehmen. So kann man sich dem inneren Kompass folgend Richtung Norden treiben lassen und…

Ein fleißiger Specht bei der Arbeit im Strausberger Wald

Wald & Baden um Strausberg herum

Nach der letzten Empfehlung in der schönen Moselregion, nun wieder eine Route aus dem Wald-Bundesland Nummer 2 Brandenburg. In wenigen Bundesländern gibt es so viele zusammenhängende Waldflächen wie hier, ein netter Nebeneffekt der Mangelwirtschaft in der DDR-Zeiten, wo nicht jeder ein Auto hatte und deswegen nicht alles mit Straßen zugebaut werden musste. Da in meinem Bekanntenkreis nach wie vor manche der Meinung sind, dass Waldbaden Baden im Wald sei und mich nach entsprechenden Badeseen befragen, jetzt also eine Route, in der man Waldbaden und Baden kann. Hier seht Ihr die Routenfakten Los geht es mit der S-Bahn oder Auto bis nach Strausberg Nord. Das dauert von der Friedrichstraße ziemlich genau eine Stunde mit der Bahn (wenn sie denn fährt). Vom Bahnhof muss man dann erst einmal ein wenig entlang der Straßen um die Seespitze des Straussee herumlaufen und biegt dann von der Schnellstraße rechts in das kleine etwas abseits vom restlichen Ortsgebiet gelegene Wohngebiet rund um die Wesendahlerstraße ein. Die Straße läuft man bis zum Ende und schon befindet man sich im Strausberger Wald. Immer weiter gerade aus in westlicher Richtung kann man auch vom Hauptweg auf kleinere Wege abzweigen und bekommt relativ schnell das Gefühl vom Wald verschluckt zu sein. Die Zivilisationsgeräusche werden weniger, dafür merkt man förmlich wie sich die Ohren auf das kleinste Rascheln fokussieren, weil der Körper die Ruhe nicht mehr gewöhnt ist. Der Atem wird tiefer und langsamer und man wird ruhiger und entspannter. Weiter in dieser Marschrichtung wird man irgendwann wieder etwas zurückgeholt aus seinem innenfokussierten Zustand und hört das Planschen vom Fängersee. Jetzt muss man sich entscheiden, ob man östlich vom See bleiben will und dort an einer der kleinen Buchten Baden will, oder wie ich um den See herum geht auf die andere Seite. Dort kann zwar prinzipiell auch gebadet werden, aber…

Die Wildenburg mit ihrem Aussichtsturm in Nationalpark Hunsrück-Hochwald

(Wald)wandern im Nationalpark Hunsrück-Hochwald

Für alle die in den Ferien noch nichts geplant haben, eine kleine Empfehlung für kurzentschlossene Naturfreunde: Der Hunsrück. Es ist zwar schon etwas länger her, dass ich dort war, aber nichtsdestotrotz empfehlenswert, vor allem wenn man die umliegende Region (z.B. Moselregion mit Trier) sowieso schon einmal besuchen wollte. Hier braucht man definitiv ein Auto (leider) wenn nicht mindestens ein Fahrrad, da öffentlicher Nahverkehr so gut wie nicht vorhanden ist. Abgesehen vom Waldbaden und Wandern bietet sich auch Radwandern an; ich hatte damals viele Radler gesehen und auch den Eindruck, dass die Wege dafür gut ausgebaut waren. Ausgangspunkt meiner damaligen Tour war Idar-Oberstein, eines der größeren Ortschaften in dieser Region. Früher war es scheinbar eines der weltweit größten Zentren für Edelsteinverarbeitung und -handel, wirkt aber heute etwas aus der Zeit gefallen und auch stark vom Strukturwandel betroffen. Edelsteinhandel findet wohl immer noch statt, die Bundeswehr und der Topfhersteller Fissler haben hier auch noch Standorte, aber als ich damals dort war wirkte es schon etwas leer. Dennoch bietet es sich gut als Startpunkte für Touren in die Region an; es gibt zahlreiche Übernachtungsmöglichkeiten, den lokaltypischen Spießbraten, ist mit der Bahn zu erreichen und hat sogar eine Felskirche, die in den Stein reingehauen wurde. Von Idar-Oberstein gings mit dem Auto zur ehemaligen Wildenburg, man kann die 14km aber auch gut mit dem Fahrrad zurücklegen. Dort ist ein großes Wildgehege mit Wölfen, Wildschweinen, Rehen, Mardern etc. (nähere Infos hier); für Interessierte auf jeden Fall ein Besuch wert. Als ich dort war, war es etwas bewölkt im Mai und nicht wirklich viel Trubel. Ich kann mir aber vorstellen, dass bei prallem Sonnenschein und Schulferien deutlich mehr los ist. Hat man sein Gefährt abgestellt, kann man einen der zahlreichen Waldwege in Richtung Osten einschlagen. Man befindet sich auf einem Plateau von ca. 600 hm, die Ortschaften…

Baum in Wilseder Heide vor Sonne

Waldbaden – Was soll das eigentlich sein?

Wenn ich erzähle, dass ich „waldbade“ und darüber auch noch hier und in meinem Buch schreibe, blickt mich oft ein leicht verwirrtes Gegenüber an. Im Laufe des Gesprächs kommt dann auf die ein oder andere Weise immer die Frage: „Waldbaden, was soll das eigentlich sein?“ Ist das jetzt nur Marketing-Bla der Tourismusbranche für Altbekanntes? Weil es jetzt doch schon häufiger so war, dachte ich mir, ich schreibe einen kleinen Beitrag dazu. Dann kann ich auch für meine Leser hier erklären, was ich unter Waldbaden verstehe. Zu den positiven Wirkungen des Waldbadens bzw. des Draußenseins auf die Gesundheit habe ich auf dem Blog eine kleine Info-Serie gestartet. Wirft man einen Blick in die aktuelle Presse (z.B: neulich im Tagesspiegel oder den Tagesthemen) und auch gerne beim Buchhändler seines Vertrauens in die neuen Veröffentlichungen zum Thema Achtsamkeit/Meditation bekommt man schnell den Eindruck, dass Waldbaden der neue Hype im Wellness-Bereich wird/ist. Man muss wissen, dass Waldbaden kein geschützter oder klar definierter Begriff ist und so jeder etwas Anderes damit verbindet. Allein das führt natürlich schon dazu, dass unter diesem Obergriff viele Bücher zu irgendetwas erscheinen und man selbst das gar nicht so kategorisieren würde. Gemeinhin ist beim „Waldbaden“ – und das ist auch mein Verständnis davon – ein Waldspaziergang mit allen Sinnen gemeint. Das heißt, dass die mentale Einstellung zu dem Waldspaziergang eben nicht nur die eines „einfach durch den Wald laufen“ ist. Vielmehr versucht man, auch mit Methoden aus dem Achtsamkeits-/Meditationsumfeld, seinen Fokus gezielt auf diese Waldumgebung zu lenken und die Reize, die von der Umgebung ausgehen, bewusst und tief in sich aufzunehmen: All dies in Kombination hilft uns dabei uns zu entspannen, unsere Gedanken/Sorgen hinten anzustellen, den Moment zu erleben und dadurch vielleicht auch hinterher eine andere Sicht auf all die Dinge zu bekommen, die uns so im Alltag umtreiben und…

Wege im Wald bei den Osterseen

Waldbaden bei den Osterseen

Pünktlich nach den Osterferien gibt es einen kleinen Ausflugstipp zum Waldbaden rund um die Osterseen. Landschaftlich ist es dort sehr malerisch, mit dem Starnberger See im Norden, den kleineren Osterseen, einigen Sumpfgebieten und natürlich auch Wald. Es ist zwar nicht das dichteste Waldgebiet; vielmehr wechseln sich Waldteile und Wiesen ab. Aber dennoch kann man hier gut die Seele baumeln lassen und in die Waldatmosphäre eintauchen. Mittlerweile war ich noch einmal in der Region und habe auch den wasserreichen Teil des Naturschutzgebietes Osterseen mit den ganzen Seen erwandert.Zugegeben: Die Erreichbarkeit ist etwas eingeschränkt, aber der Vorteil ist: Dort sind sind auch nicht wirklich viele Leute unterwegs. Per Regionalzug nach Seeshaupt und von da am Besten mit dem Fahrrad weiter bis zu dem kleinen Dorf (3 Häuser) Hohenkasten. Alternativ mit dem Auto, für die, die die etwas längerer Anreise mit dem Regionalverkehr (ca 45 min vom Münchner Hauptbahnhof) meiden wollen. Los gehts von der Straße in Richtung Antdorf rechts in den Wald rein. Man kann direkt den Waldweg gehen oder wie ich auf einem kleinen Versorgungsweg. Der Weg wird dann zum Trampelpfad und man taucht langsam tiefer in den Wald ein. Es fällt sofort auf, dass der Wald nicht sehr dicht ist und immer wieder kaputte und halb umgefallene Bäume herum stehen. Dazu gibt es immer wieder kleinere Lichtungen, sodass zusammen mit den wenig verzweigten Ästen der stehenden Bäumen alles sehr lichtdurchflutet ist. Auf federndem Waldboden, die Sonne auf der Haut geht es in grober Richtung zu dem Einsiedelhof Tradlenz. Mit jedem Schritt auf dem weichen Boden und weg von der Straße richtet sich die Konzentration automatisch auf die grüne Umgebung. Man riecht die Bäume und sieht Vögel und Schmetterlinge. So kann man recht schnell den Eindruck bekommen, in einer anderen Welt gelandet zu sein. Dabei ist man höchstens einen Kilometer von…

Inmitten der Löcknitzauen unweit von Erkner

Ausflüg in die Löcknitzauen

Der Frühling kommt und mit den ersten Sonnenstrahlen kommen wieder alle aus ihren Häusern und lassen die Seele baumeln. Ein untrügliches Zeichen dafür, dass es uns unterbewusst raustreibt, weil uns Licht, Luft und Natur gut tun. Unser Körper weiß das, nur unserem Gehirn muss man es manchmal noch deutlich klarer machen. Nicht nur uns treibt es raus, auch die Pflanzen und Tiere erwachen aus dem Wintermodus und überall zirpt und brummt es. Allergiker haben vielleicht auch schon den ersten Pollenflug mitgekriegt; gerade am Anfang vom Frühling blüht die Birke immer recht stark, was mir nasentechnisch auch etwas zu schaffen macht. Nichtsdestotrotz habe ich die warme Episode letzte Woche genutzt, um nach den eher grauen Wintermonaten ins kontinuierlich grüner werdende Grüne zu fahren. Zum Saisonstart bin ich mal wieder ins Löcknitztal gefahren. Den Weg hatte ich zwar schon im Buch beschrieben, aber von Berlin aus ist es einfach sehr schnell zu erreichen und meines Erachtens ein guter Einstand. A propos Saisonbeginn: Ich habe den Eindruck, dass sich das Waldbaden steigender Berichterstattung erfreut. Erst am Sonntag gab es wieder einen neuen Artikel auf Spiegel (hier) über die Wirkung vom Wald auf uns Menschen. Es ist schön, wenn sich mehr Menschen dafür begeistern und so auch das positive und erhaltenswerte der Natur stärker in den Fokus rücken. Hier findet Ihr eine kleine Inspiration in die Löcknitzauen hinter Erkner Aber zurück zum Löcknitztal: Ideal für den Start, weil es mit dem Regionalexpress in etwas mehr als 40 Minuten von Berlin Hbf erreichbar ist. Mit dem stündlichen Regionalexpress Richtung Frankfurt Oder gehts bis Hangelsberg. Dort über den kleinen Bahnübergang und schräg links von der Hauptstraße losgehen (siehe Karte). Man läuft an einem Werksgelände mit verrotteten Gleisen vorbei, bis man zu einer Kreuzung kommt mit dem Schild Richtung Klein Wall nach links. Ich bin geradeaus gelaufen,…

Cookie Consent mit Real Cookie Banner