(Wald)wandern im Nationalpark Hunsrück-Hochwald

Für alle die in den Ferien noch nichts geplant haben, eine kleine Empfehlung für kurzentschlossene Naturfreunde: Der Hunsrück. Es ist zwar schon etwas länger her, dass ich dort war, aber nichtsdestotrotz empfehlenswert, vor allem wenn man die umliegende Region (z.B. Moselregion mit Trier) sowieso schon einmal besuchen wollte. Hier braucht man definitiv ein Auto (leider) wenn nicht mindestens ein Fahrrad, da öffentlicher Nahverkehr so gut wie nicht vorhanden ist. Abgesehen vom Waldbaden und Wandern bietet sich auch Radwandern an; ich hatte damals viele Radler gesehen und auch den Eindruck, dass die Wege dafür gut ausgebaut waren. Ausgangspunkt meiner damaligen Tour war Idar-Oberstein, eines der größeren Ortschaften in dieser Region. Früher war es scheinbar eines der weltweit größten Zentren für Edelsteinverarbeitung und -handel, wirkt aber heute etwas aus der Zeit gefallen und auch stark vom Strukturwandel betroffen. Edelsteinhandel findet wohl immer noch statt, die Bundeswehr und der Topfhersteller Fissler haben hier auch noch Standorte, aber als ich damals dort war wirkte es schon etwas leer. Dennoch bietet es sich gut als Startpunkte für Touren in die Region an; es gibt zahlreiche Übernachtungsmöglichkeiten, den lokaltypischen Spießbraten, ist mit der Bahn zu erreichen und hat sogar eine Felskirche, die in den Stein reingehauen wurde. Von Idar-Oberstein gings mit dem Auto zur ehemaligen Wildenburg, man kann die 14km aber auch gut mit dem Fahrrad zurücklegen. Dort ist ein großes Wildgehege mit Wölfen, Wildschweinen, Rehen, Mardern etc. (nähere Infos hier); für Interessierte auf jeden Fall ein Besuch wert. Als ich dort war, war es etwas bewölkt im Mai und nicht wirklich viel Trubel. Ich kann mir aber vorstellen, dass bei prallem Sonnenschein und Schulferien deutlich mehr los ist. Hat man sein Gefährt abgestellt, kann man einen der zahlreichen Waldwege in Richtung Osten einschlagen. Man befindet sich auf einem Plateau von ca. 600 hm, die Ortschaften…

Baum in Wilseder Heide vor Sonne

Waldbaden – Was soll das eigentlich sein?

Wenn ich erzähle, dass ich „waldbade“ und darüber auch noch hier und in meinem Buch schreibe, blickt mich oft ein leicht verwirrtes Gegenüber an. Im Laufe des Gesprächs kommt dann auf die ein oder andere Weise immer die Frage: „Waldbaden, was soll das eigentlich sein?“ Ist das jetzt nur Marketing-Bla der Tourismusbranche für Altbekanntes? Weil es jetzt doch schon häufiger so war, dachte ich mir, ich schreibe einen kleinen Beitrag dazu. Dann kann ich auch für meine Leser hier erklären, was ich unter Waldbaden verstehe. Zu den positiven Wirkungen des Waldbadens bzw. des Draußenseins auf die Gesundheit habe ich auf dem Blog eine kleine Info-Serie gestartet. Wirft man einen Blick in die aktuelle Presse (z.B: neulich im Tagesspiegel oder den Tagesthemen) und auch gerne beim Buchhändler seines Vertrauens in die neuen Veröffentlichungen zum Thema Achtsamkeit/Meditation bekommt man schnell den Eindruck, dass Waldbaden der neue Hype im Wellness-Bereich wird/ist. Man muss wissen, dass Waldbaden kein geschützter oder klar definierter Begriff ist und so jeder etwas Anderes damit verbindet. Allein das führt natürlich schon dazu, dass unter diesem Obergriff viele Bücher zu irgendetwas erscheinen und man selbst das gar nicht so kategorisieren würde. Gemeinhin ist beim „Waldbaden“ – und das ist auch mein Verständnis davon – ein Waldspaziergang mit allen Sinnen gemeint. Das heißt, dass die mentale Einstellung zu dem Waldspaziergang eben nicht nur die eines „einfach durch den Wald laufen“ ist. Vielmehr versucht man, auch mit Methoden aus dem Achtsamkeits-/Meditationsumfeld, seinen Fokus gezielt auf diese Waldumgebung zu lenken und die Reize, die von der Umgebung ausgehen, bewusst und tief in sich aufzunehmen: All dies in Kombination hilft uns dabei uns zu entspannen, unsere Gedanken/Sorgen hinten anzustellen, den Moment zu erleben und dadurch vielleicht auch hinterher eine andere Sicht auf all die Dinge zu bekommen, die uns so im Alltag umtreiben und…

Wege im Wald bei den Osterseen

Waldbaden bei den Osterseen

Pünktlich nach den Osterferien gibt es einen kleinen Ausflugstipp zum Waldbaden rund um die Osterseen. Landschaftlich ist es dort sehr malerisch, mit dem Starnberger See im Norden, den kleineren Osterseen, einigen Sumpfgebieten und natürlich auch Wald. Es ist zwar nicht das dichteste Waldgebiet; vielmehr wechseln sich Waldteile und Wiesen ab. Aber dennoch kann man hier gut die Seele baumeln lassen und in die Waldatmosphäre eintauchen. Mittlerweile war ich noch einmal in der Region und habe auch den wasserreichen Teil des Naturschutzgebietes Osterseen mit den ganzen Seen erwandert.Zugegeben: Die Erreichbarkeit ist etwas eingeschränkt, aber der Vorteil ist: Dort sind sind auch nicht wirklich viele Leute unterwegs. Per Regionalzug nach Seeshaupt und von da am Besten mit dem Fahrrad weiter bis zu dem kleinen Dorf (3 Häuser) Hohenkasten. Alternativ mit dem Auto, für die, die die etwas längerer Anreise mit dem Regionalverkehr (ca 45 min vom Münchner Hauptbahnhof) meiden wollen. Los gehts von der Straße in Richtung Antdorf rechts in den Wald rein. Man kann direkt den Waldweg gehen oder wie ich auf einem kleinen Versorgungsweg. Der Weg wird dann zum Trampelpfad und man taucht langsam tiefer in den Wald ein. Es fällt sofort auf, dass der Wald nicht sehr dicht ist und immer wieder kaputte und halb umgefallene Bäume herum stehen. Dazu gibt es immer wieder kleinere Lichtungen, sodass zusammen mit den wenig verzweigten Ästen der stehenden Bäumen alles sehr lichtdurchflutet ist. Auf federndem Waldboden, die Sonne auf der Haut geht es in grober Richtung zu dem Einsiedelhof Tradlenz. Mit jedem Schritt auf dem weichen Boden und weg von der Straße richtet sich die Konzentration automatisch auf die grüne Umgebung. Man riecht die Bäume und sieht Vögel und Schmetterlinge. So kann man recht schnell den Eindruck bekommen, in einer anderen Welt gelandet zu sein. Dabei ist man höchstens einen Kilometer von…

Inmitten der Löcknitzauen unweit von Erkner

Ausflüg in die Löcknitzauen

Der Frühling kommt und mit den ersten Sonnenstrahlen kommen wieder alle aus ihren Häusern und lassen die Seele baumeln. Ein untrügliches Zeichen dafür, dass es uns unterbewusst raustreibt, weil uns Licht, Luft und Natur gut tun. Unser Körper weiß das, nur unserem Gehirn muss man es manchmal noch deutlich klarer machen. Nicht nur uns treibt es raus, auch die Pflanzen und Tiere erwachen aus dem Wintermodus und überall zirpt und brummt es. Allergiker haben vielleicht auch schon den ersten Pollenflug mitgekriegt; gerade am Anfang vom Frühling blüht die Birke immer recht stark, was mir nasentechnisch auch etwas zu schaffen macht. Nichtsdestotrotz habe ich die warme Episode letzte Woche genutzt, um nach den eher grauen Wintermonaten ins kontinuierlich grüner werdende Grüne zu fahren. Zum Saisonstart bin ich mal wieder ins Löcknitztal gefahren. Den Weg hatte ich zwar schon im Buch beschrieben, aber von Berlin aus ist es einfach sehr schnell zu erreichen und meines Erachtens ein guter Einstand. A propos Saisonbeginn: Ich habe den Eindruck, dass sich das Waldbaden steigender Berichterstattung erfreut. Erst am Sonntag gab es wieder einen neuen Artikel auf Spiegel (hier) über die Wirkung vom Wald auf uns Menschen. Es ist schön, wenn sich mehr Menschen dafür begeistern und so auch das positive und erhaltenswerte der Natur stärker in den Fokus rücken. Hier findet Ihr eine kleine Inspiration in die Löcknitzauen hinter Erkner Aber zurück zum Löcknitztal: Ideal für den Start, weil es mit dem Regionalexpress in etwas mehr als 40 Minuten von Berlin Hbf erreichbar ist. Mit dem stündlichen Regionalexpress Richtung Frankfurt Oder gehts bis Hangelsberg. Dort über den kleinen Bahnübergang und schräg links von der Hauptstraße losgehen (siehe Karte). Man läuft an einem Werksgelände mit verrotteten Gleisen vorbei, bis man zu einer Kreuzung kommt mit dem Schild Richtung Klein Wall nach links. Ich bin geradeaus gelaufen,…

Baum in Wilseder Heide vor Sonne

Unsere Wälder werden sich verändern (müssen)

Ein weiterer Klimagipfel hat letztes Jahr getagt und die Ergebnisse waren, naja, überschaubar. Jetzt bekommt das Thema Klimaschutz durch die wachsende Zahl an Schülerprotesten wieder verstärkt Aufmerksamkeit in den Medien und auch auf den Straßen. Nur wie ist das mit dem Klimaschutz und Wäldern? Es gibt ja immer noch einige Länder weltweit, die der Meinung sind, dass es sinnvoll ist (Regen-)Wald abzuholzen und darauf Sachen für den Export anzubauen. Mit Vorliebe Soja für die Viehzucht und für Fleischersatzprodukte (verrückt, wenn man es so betrachtet, dass sowohl Vegetarier als auch Fleischesser dem Klima schaden). Von Seiten der industrialisierten Welt heißt es dann immer, dass mehr Wald aufgeforstet werden soll, um CO2 natürlich in Form von Biomasse zu speichern. Dazu gibt es auch so schöne werbewirksame Aktionen, wo man durch den Kauf bestimmter Produkte die Aufforstung unterstützen kann (ob und mit welchen Bäumen das dann erfolgt, ist eine andere Sache). Prinzipiell klingt das erstmal gut. Doch wie sieht es eigentlich bei uns mit unserem Wald aus? Ja es gibt wieder Aufforstungen und inzwischen wird auch mehr für den Naturschutz gemacht als früher, sodass sich der Wald und seine Bewohner im Vergleich zu den saure-Regen-Zeiten der 80er wieder erholen konnten. Allerdings sind mit Pestizid- und Insektizid-Einsatz weiterhin viele Bedrohungen für das Ökosystem vorhanden. Man mag es sich heutzutage kaum vorstellen, aber auch hier in Europa gab es einmal Urwald und riesige zusammenhängende Waldflächen. Bereits die Griechen und Römer haben stark in dieses System eingegriffen und viele Bäume und Waldflächen zum Ausbau ihres Militärs abgeholzt. Die danach folgenden Völker haben im Zuge der wachsenden Bevölkerung weitergemacht, schließlich brauchte man nicht nur Rohstoff, sondern auch Platz. Davon abgesehen war der Wald ja immer etwas angsteinflößend, da man früher keine großflächige Beleuchtung hatte. Mit der startenden Industrialisierung wurde dann nicht nur noch mehr Holz benötigt, sondern…

Draußen tut gut! Hauptbild. Inspirationen für Spaziergänge, (Berg-)wanderungen und Waldbadeausflüge zum Kraft tanken. Mit Wissenswertem zur positiven Wirkung des Draußenseins.

Startschuss für den Blog!

Nachdem ich einige positive Rückmeldungen zu meinem Buch „Waldbaden tut gut!“ erhalten habe, möchte ich dem Zuspruch nachkommen und einen Blog zu diesem Thema eröffnen. Hier möchte ich Neues zum Thema Wald mit allen Interessierten teilen, eventuell die ein oder andere neue Route vorstellen. Vielen Dank an dieser Stelle an Alle, die mir bei der Umsetzung dieses Projekts geholfen haben und weiter helfen. Hinweis:Seit 2021 habe ich das Thema des Blogs erweitert und schreibe nun allgemein über die wohltuende Wirkung des Draußenseins und des Waldbadens im Speziellen. Die früher integrierte Thematik Digitale Souveränität findet sich jetzt auf einem separaten Blog. Auch wenn die beiden Themen „Draußensein“ und „Digitalisierung“ bzw. „digitale Souveränität“ auf den ersten Blick nicht viel gemein haben, hängen sie doch zusammen. Einerseits ist der Erhalt der Natur natürlich abhängig von eurem Verhalten (Mobilität, Konsum…), das in Form von Ressourcenverbrauch und Umweltverschmutzung darauf einwirkt. Erst neulich habe ich wieder gelesen, wie immens z.B. der Energieverbrauch durch Bitcoins und die dafür nötige Rechen/Serverleistung (inkl. Kühlung) steigt. Und in vielen Ländern (auch in Deutschland; Stichwort Kohlekommission) wird Strom zum großen Teil noch nicht aus Erneuerbaren Energien gewonnen. Andererseits wollt Ihr ja beim Draußensein und Waldbaden Eure Aufmerksamkeit und all Eure Sinne gezielt auf den Wald ausrichten, um so die positive Wirkung zu spüren und entspannter zu werden (Einige der wissenschaftlichen Belege zur positiven Waldbadewirkung findet Ihr in meinem Buch). Aber da kommen schon zwei Probleme im Zusammenhang mit der digitalen Vernetzung: 1. Wie wollt Ihr Eure Aufmerksamkeit auf Eure natürliche Umgebung richten, wenn Ihr dauernd von piepsenden und vibrierenden Geräten abgelenkt werdet? Oder wenn Ihr die ganze Zeit daran denkt, dass etwas passiert ist, was ihr für wichtig erachtet, und ihr deswegen alle 10 Minuten das Handy kontrolliert? Oder Ihr möglichst viele Fotos für Eure Insta-Story machen wollt? 2. Waldbaden ist…

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