Spaziergang an den Rheinfällen

Es ist ein wenig weiter weg von meinen bisherigen Touren, aber nicht minder schön. Heute gibt es einen Kurzabstecher an die Rheinfälle, nachdem ich kürzlich am Bodensee war. Die Rheinfälle und vor allem die ganze Umgebung mit dem Rhein kann man natürlich auch in einer längeren Tour erkunden, heute sollen aber nur diese besonderen Wasserfälle im Vordergrund stehen. Mit einem kleinen Spaziergang lässt sich der Wasserfall von allen Seiten bestaunen.

Inhalt

Der Rhein – Vater Rhein – hat für Deutschland geschichtlich eine große Bedeutung und so gab es häufig kriegerische Konflike darum. Gerade am Ober – und Mittellauf (Hoch- und Oberrhein) teilt sich Deutschland den Fluss allerdings mit seinen Anrainern. Und wie das in der Geschichte so ist, gibt es dann auch nicht immer gerade Grenzen, so wie bei den Rheinfällen auch. Stellt der Fluss östlich und westlich von Schaffhausen großteils die Grenze zwischen Schweiz und Deutschland dar, ist das Gebiet um Schaffhausen und damit auch die Rheinfälle Schweizer Gebiet. Und so ist die heutige Tour meine erste Schweizer Tour, auch wenn Deutschland nur 1 km entfernt beginnt 🙂

Routenüberblick

Start- und Endpunkt ist der kleine Bahnhalt Dachsen 300 Meter östlich der Grenze. Man kann natürlich auch in Schaffhausen oder am Bahnhalt Neuhausen-Rheinfall starten, je nachdem von wo man angereist kommt. Von Dachsen geht es hinab zum Rheinufer und dann über die Rheinfälle einmal in einem Bogen wieder zurück, sodass man einen guten Blick auf das Naturschauspiel aus verschiedenen Winkeln hat. Insgesamt ist die Tour mit 5 km genau richtig für einen Kurzausflug, wenn man sich ohnehin in der Gegend befindet und sich die Wasserfälle einmal näher ansehen möchte. Hier noch einmal die Kurzfakten:

Rheinfälle (Download Route)

Routen-EndpunkteDachsen
Dachsen
Routen ÖPNV-AnschlussRegionalbahn
Routenlänge5,25 km
Routendauer1,5 Stunden

und die Karte dazu

Start ins Vergnügen mit einem Spaziergang am Flussufer

Vom Bahnhalt geht es durch die kleine Ortschaft auf direktem Weg hinab zum östlichen Rheinufer. Der Fluss ist nach seinem Austritt aus dem Untersee des Bodensees zwar „nur“ 45 Kilometer geflossen, hat hier allerdings schon eine enorme Breite von mehr als 50 Metern. Andere Flüsse haben das vielleicht nach 100 Flusskilometern; Nicht ohne Grund ist der Rhein einer der Haupt-Wasseradern Europas.

Wir schlendern gemütlich am Ufer entlang, passieren die Brücke, die von der gegenüberliegenden Seite – und dem dortigen Riesenparkplatz – herüberführt und laufen stetig nordwärts in Richtung Schloss Laufen. Oberhalb von uns am Hochufer führt die Bahnstrecke der Linie, die uns nach Dachsen gebracht hat, die man durch die vielen Güterzüge auch deutlich hört. Beim Blick auf das Wasser würde man hier nicht wirklich einen Wasserfall erwarten, nur das leicht schäumende Wasser an dem beckenähnlichen Flussknick könnte man als Indiz werten.

Kurze Zeit später ist der Knick erreicht und der Weg endet an der Eingangspforte zum Schloss Laufen – natürlich kostenpflichtig. Wer nichts zahlen will, kommt zwar nicht so nah an das Spektakel heran, kann aber auf den Treppen am Schlossgrund entlang den Abhang hinauf laufen. Ein strategisch sehr kluger Ort für ein Schloss, hat man doch alles im Blick.

Über die Eisenbahnbrücke auf die andere Seite und zurück

Auch hier hält der Zug bevor er dann in einem Tunnel verschwindet, das Burggelände unterquert, um auf der anderen Seite den Rhein zu überqueren. Wir laufen den Burghügel hinauf – wer möchte kann im Schlosshof einkehren – und dann auf der anderen Seite wieder hinab zum Rhein. Fußgänger dürfen die Bahnbrücke zur Querung ebenfalls nutzen. Auch wenn der Verkehr relativ stark ist, hat man hier eine super Sicht auf den Fluss vor der Abbruchkante:

Blick auf den Rhein kurz vor den Wasserfällen; das Wasser sprudelt und spritzt
Blick auf den Rhein kurz vor den Wasserfällen; das Wasser sprudelt und spritzt

Gewaltige Wassermassen wälzen sich hier sekündlich hinab und wäre der hässliche Hochhausbau im Hintergrund nicht; die Gegend wäre noch pittoresker. Wir setzen unseren Weg fort und erreichen das andere Flussufer, wo wir links nach Norden abbiegen. Auch hier gibt es einen tollen Blick auf das dampfende, schäumende und spritzende Spektakel:

Perfekter Ausblick auf den Rheinfall von der nördlichen Aussichtsplattform
Perfekter Ausblick auf den Rheinfall von der nördlichen Aussichtsplattform

Auf dem kleinen Wanderpfad geht es nun über zahlreiche Treppen langsam aber stetig auf das untere Niveau des Wasserfalls, wobei immer wieder kleine Plattformen zu einer Aussicht einladen. So wie diese hier, die sich nahezu direkt auf der Abbruchkante befindet:

Seitliche Sicht auf den Rheinfall mit Schoss und Brücke im Hintergrund
Seitliche Sicht auf den Rheinfall mit Schloss und Brücke im Hintergrund

Wagemutige können aber natürlich auch eines der vielen Touristenboote – gegen ein nicht zu kleines Entgelt – zu dem kleinen Fels mit der Schweizer Flagge nehmen und so quasi direkt im Wasserfall stehen.

Wir sparen uns das und genießen den Blick von der Seite. Nach wenigen hundert Metern auf der Ostseite erreichen wir den Rheinfallquai, der dem Knick des Rheins folgt und einen tollen Blick von unten auf die Wassermassen erlaubt.

Blick auf die Rheinfälle und Schloss Laufen im schweizerischen Neuhaus
Blick auf die Rheinfälle und Schloss Laufen vom Rheinquai aus

Hier ist natürlich deutlich mehr los, als am südlichen Rheinufer, an dem wir vorher entlang gelaufen; nicht zuletzt weil von hier die Boote zur Felsinsel ablegen. Anders als in anderen Touristenorten ist der Quai allerdings nicht von tausend Fressbuden gesäumt, was es trotz der vielen Menschen ganz angenehm macht. Sobald wir uns satt gesehen habe, setzen wir unseren kleinen Spaziergang in westlicher Richtung fort und folgen dem Fluss jetzt auf der anderen Uferseite.

Der breite und asphaltierte Quai wird wieder zu einem Fußgängerpfad, der sich am begrünten und steilen Ufer unterhalb der Parkplätze und dem kleinen Ort Nohl entlang zieht. Nach einem guten Kilometer ist die Nohlbrücke erreicht und wir queren wieder auf die anderen Uferseite, um zum Ausgangspunkt Dachsen zurückzukommen.

In diesem Sinne

Kurz und knapp, aber dennoch alles gesehen. Dieser Ausflug ist mit nur 5 km wahrscheinlich der Kürzeste auf Draußen tut gut!; mehr braucht es aber nicht um das schöne Naturschauspiel der Rheinfälle zu bewundern. Mit einem kleinen Vor- und Nachlauf am Rheinufer abseits der Hauptmassen bekommt man zusätzlich zu den sehr beeindruckenden Wasserfällen auch noch einen kleinen Vorgeschmack für weitere Ausflüge an den Hochrhein und die Ausläufer des Schwarzwalds. Ich werde dort auf jeden Fall noch einmal eine längere Tour machen.

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner