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Auf dem Jubiläumsweg Teil 2 – Laufbacher Eck bis Prinz-Luitpold-Haus

Heute kommt Teil 2 der Tetralogie zum Jubiläumsweg in den Allgäuer Hochalpen. Den Start des gesamten Unterfangens, von Oberstdorf nach Oberjoch auf den Bergrücken zu laufen, findet Ihr bei Tag 1. Tag 3 führt vom heutigen Endziel – dem Prinz-Luitpold-Haus – zur Willersalpe, von wo es an Tag 4 zum Ziel Oberjoch geht.

Inhalt

Gesamtüberblick Jubiläumsweg

Routen-EndpunkteBahnhof Oberstdorf
Busbahnhof Oberjoch
Routen ÖPNV-AnschlussZug / Bus
Routenlänge46,36 km
Routendauer4 Tage
Routen-Höhendifferenz 9145 m

Routenüberblick

Nach einer Übernachtung im Edmund-Probst-Haus und einem reichhaltigen Frühstück steht heute der Abschnitt zum Prinz-Luitpold-Haus an. Hüttenübernachtungen haben immer so ihren eigenen Charme. Wenn man wie ich Pech hat und eine Schnarchnase neben einem liegt, dann ist der Schlaf natürlich nicht ganz so erholsam. Aber der Blick in der Früh auf die langsam erwachende Natur (die erste Bergfahrt startet erst um halb Neun!) und die klare kühle Luft machen einen sofort wach. Die heutige Tour führt oberhalb des Seealp-Sees am Schochen vorbei übers Laufbacher Eck zum Prinz-Luitpold-Haus. Obwohl es sich um einen Höhenweg handelt, sind doch insgesamt rund 2 Kilometer Höhe (hoch und runter) zu bewältigen. Hier zeigt sich, wie gut die Kondition ist, aber es ist vor allem wichtig von der Hütte genügend Wasser und Proviant mitzunehmen, da bis zum Ziel keine weitere Einkehrmöglichkeit besteht.

Tag 2 (Download Route)

Routen-EndpunkteEdmund-Probst-Haus
Prinz-Luitpold-Haus
Routenlänge10,69 km
Routendauer7 – 8 Stunden
Routen-Höhendifferenz⬈ 1072 Hm
⬊ 1154 Hm

Und die Karte:

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Von der Hütte zum Schochen

Frisch gestärkt geht es vom Edmund-Probst-Haus ein Stückchen zurück und dann bei der Gaißalpe auf den Bergpfad, der die nächsten Tage mein Begleiter sein wird. Der Pfad verläuft südlich des Bergkamms und bietet ein schönes Panorama hinab in das Kleinwalsertal. Auf Höhe des Zeigersattel hält man sich in Richtung Laufbacher Eck, auch wenn der Seealpsee so herrlich blau zum Baden einlädt. Es geht unterhalb des Großen und Kleinen Seekopf in kleinen Schlaufen am Berghang entlang bis unterhalb des Schochen. Ein kleiner Blick hinab und zurück bevor der Weg um die Ecke biegt und den Blick auf den Aufstieg zum Laufbacher Eck freigibt.

Seealpsee vom Seekopf
Der Seealpsee lädt geradezu zum Reinspringen ein
Unterhalb des Schochen Blick zurück
Blick zurück zum Nebelhorn
Bergblumen Paradies
Wildblumenwiese
Aufstieg zum Laufbacher Eck vom Schochen
Der Anstieg zum Laufbacher Eck

Auf den Sattel des Laufbacher Ecks

Hier gibt es auch noch! Vegetation und die vielen Hummeln und Bienen, die sich über die blühende Wildblumenwiese freuen, lassen die Umgebung brummen. Im Bild zum Anstieg sieht man, wie sich der Weg von links kommend am Berghang entlangwindet, um dann in einem steilen Serpentinenweg den Sattel des Laufbacher Ecks zu erklimmen. Und der Eindruck täuscht nicht: Im Schatten der Berghänge umrundet man den kleinen Einschnitt, um danach auf dem Hangrücken zwischen Lachenkopf und Laufbacher Eck in praller Sonne und dem anschließenden Serpentinenweg 150 Höhenmeter aufzusteigen. Hier oben hat man sich erst einmal eine Pause und Brotzeit verdient. Der Ausblick ist super und bietet einem alles was das Bergsteiger-Herz braucht: Gipfel, Täler, Grün, Geröll, aber auch ein paar Bäche, wenn man genau hinschaut. Auf der anderen Seite des Sattels sieht man das Hintersteiner Tal, das Prinz-Luitpold-Haus in einer geschützten Scharte und im Hintergrund den mächtigen Hochvogel aufragen. Der Blick zurück gibt eine schöne Sicht auf das Nebelhorn und das massiv der Daumengruppe rechts davon.

Blick zurück Richtung Nebelhorn
Das Nebelhorn und die Daumenkette
Das Prinz-Luitpold-Haus vor dem Bergmassiv
Fuchskarspitze, Kreuzspitze und über allem thront der Hochvogel

Und weil das Laufbacher Eck der höchste Punkt des heutigen Tages ist, darf natürlich auch ein Panorama nicht fehlen:

Zum Luitpold-Haus

So schön es hier oben ist, schlafen geht hier leider nicht. Deswegen geht es nun auf der anderen Seite des Bergsattels wieder bergab und zwar ganze 550 Höhenmeter. Hier ist es wirklich hilfreich Stöcke zu haben, denn im Gegensatz zu der Seite, auf der der Aufstieg erfolgte, ist es hier auch geröllig. Die Knie werden es einem danken. Um die Belastung im Rahmen zu halten, empfehle ich normal abzusteigen und nicht wie viele andere, die meinen, sie müssten den Abhang hinuntersprinten. Der Weg quert ein paar kleine Bachquellen und je nach Jahreszeit liegt hier gerne auch noch Schnee. In einem Halbrund läuft man auf den Berghängen bis erst ein Weg und dann bei knapp 1650 m ü. NN der zweite Weg vom Himmeleck (und der Kemptener Hütte) einbiegt. Der Bergwanderweg von der Kemptener Hütte zum Luitpold-Haus ist trotz seiner nicht zu unterschätzenden Entfernung sehr beliebt und so wird es hier nach den bisher relativ einsamen Stunden etwas voller. Und leider muss das, was es hinunter ging auch wieder zumindest teilweise aufgestiegen werden. Schließlich handelt es sich um einen Höhenweg. Zunächst langsam, dann etwas steiler und mit einem kleinen Serpentinenabschnitt geht es bergauf und um den Wiedemerkopf herum. Wer noch nicht genug hat, kann den Wiedemerkopf-Gipfel noch mitnehmen. Der Punkt, an dem sich das Prinz-Luitpold-Haus das erste Mal hinter dem Berg zeigt, ist innerlich ein kleines Hossiana. Weiß man zwar immer, dass man auf dem richtigen Weg ist, aber so ein bisschen Restunsicherheit bleit, wenn man stundenlang nicht sieht, wo das Ziel liegt. Die letzten hundert Meter sind dann auch bald geschafft und man kann in der Hütte, die nur über eine Materialseilbahn und keine Straße verfügt, duschen und auf der Terrasse bei einem Getränk der Wahl das Panorama genießen und seine müden Beine ausstrecken.

Vom Prinz-Luitpold-Haus zur Kreuzspitze
Der Weg läuft wie eine Schneise durchs Geröll
Das Prinz-Luipold-Haus hinter dem Wiedemerkopf
Um die Bergrundung herum liegt das Ziel des Tages

Das Prinz-Luitpold-Haus ist natürlich ein gern genutzter Ausgangspunkt für Wanderungen zum Hochvogel. Wer das vorhat, sollte sich hier zwei Nächte einquartieren und kann dann am nächsten Tag den Aufstieg zum knapp 2600 hohen Hochvogel in Angriff nehmen. Für mich und diese Tour ist nur eine Nacht eingeplant. Da die dritte Tagestour die längste ist, empfehle ich den restlichen Tag einfach nichts mehr zu machen und die Schönheit der Umgebung zu genießen. Die Füße freuen sich ohnehin um die Ruhe.

In diesem Sinne

Tag 2 auf meiner Abwandlung des Jubiläumswegs führt vom Nebelhorn zum Prinz-Luitpold-Haus unterhalb der Fuchskarspitze. Diese Tageswanderung bietet einige sehr schöne Rundumblicke in die Allgäuer Hochalpen, Ruhe und ist mit knapp 11 Kilometern Wegstrecke auch gut zu meistern. Dennoch sind fast 2 km Höhe zu bewältigen, die man zwar abends spürt, die aber auch glücklich machen. Mit diesem erfüllenden Gefühl schläft es sich super und der dritte Tag kann ausgeruht in vollen Zügen gestartet werden.

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