Rundweg durch den Eybachtobel

Pünktlich zum besser werdenden Wetter gibt es wieder eine Allgäuer Tobeltour und zwar im Illertal. Hier und in den angrenzenden Tälern warten so einige kleinere und größere Tobel auf ihre Entdeckung. Mit den zahlreichen Berggipfeln und -seen verwundert es nicht, dass die schmelzenden Schneemassen sich Wege ins Tal graben, sodass einige Tobel quasi direkt nebeneinander liegen. So wie bei unserem heutigen Ziel: Der Eybachtobel, in dem der kleine Eybach von Berg zu Tal rauscht, liegt nur wenige Kilometer südlich des Leybachtobels.

Inhalt

Auch wenn der Eybachtobel nicht wie andere Tobel und Klamme durch spektakuläre Schluchten und besondere Wasserfälle glänzt und somit nicht zu den bekanntesten Tobeln gehört, ist er unbedingt einen Besuch wert. Gerade das etwas Abgeschiedene macht es besonders entspannend und erholsam diese „Wasserschlucht“ mehr oder weniger allein zu erkunden. Mit nur knapp 6 km ist es auch nicht zu anstrengend, lediglich die Anreise nach Schöllang gestaltet sich etwas schwieriger.

Routenüberblick

Startpunkt ist der kleine Ort Schöllang, der nur mit dem Bus und nicht wie der Ausgangspunkt für die Tour durch die Hinanger Wasserfälle auch mit dem Zug erreicht werden kann. Der Bus fährt allerdings immerhin stündlich von Sonthofen. Von Schöllang geht es über die Kreisstraße und dann an den Tobelanfang. Der Weg führt fast durch den kompletten Bachlauf hinauf und von dort über eine Versorgungsstraße in großem Bogen wieder zurück nach Schöllang. Je nach Kondition und Pausen sollte man gut 2 Stunden einplanen.

Eybachtobel (Download Route)

Routen-EndpunkteLangenwang
Routen ÖPNV-AnschlussRegionalbahn
Routenlänge5,57 km
Routendauer1,5 - 2 Stunden
Routen-Höhendifferenz⬈ 446 Hm
⬊ 446 Hm

und hier die Route dazu

Durch den Tobel bis zum schönen Aussichtsbankerl und zurück

Wir starten an der Bushaltestelle im beschaulichen Schöllang und folgen der Rubihornstraße nach Osten. An der Kreuzung zum Sonnenkopfweg biegen wir links ab, laufen durch die Unterführung der Staatstraße und sind nach einer weiteren Abwzeigung nach rechts am Ausgangspunkt der Tour. Zunächst auf der Forststraße halten wir uns dann auf dem kleinen Trampelpfad rechts des Baches. Wie bei vielen Tobeln in der Region sieht man auch hier einige Betonstufen in das Bachbett eingelassen; Schutz vor Hochwasser für Schöllang, aber trotzdem eine Verschandelung des schönen Bachlaufs.

Auch der kleine Eybachtobel ist mit Betonwehren verschandelt
Der Eybachtobel ist ebenfalls kein unberührter Wasserlauf

Kurze Zeit später ist die Versorgungsstraße wieder erreicht und wir queren den Tobel, um auf der anderen Seite auf einem Fußgängersteg wieder auf die rechte Seite zu wechseln und auf den kleinen Trampelpfad am Bachlauf zu gelangen. Grund für diese wirre Wegführung ist wieder ein riesiges Betonwehr:

Riesiges Betonwehr zur Abwehr von Hochwasser und Geröll im Eybach
Das riesiges Betonwehr soll den kleinen Ort Schöllang vor der Kraft des Eybach schützen

Rechts entlang vom Bachlauf geht es gemütlich bergaufwärts, das stetige Plätschern des kleinen Bächleins beruhigt zusätzlich zur stillen und menschenleeren Umgebung. Auf einem recht breiten Weg geht es immer weiter hinauf. Beim Blick auf dieses Rinnsal von Bächlein möchte man gar nicht meinen, dass dieser so anschwellen kann und eine solche Kraft entwickelt, dass man es mit mehreren Wehren bändigen muss.

Nach knapp 2 km Wegstrecke mündet der breitere Weg in einen kleineren Trampelpfad und von dort wird es deutlich steiler, sodass auch einige Treppenstufen zu überwinden sind. Über eine kleine Fußgängerbrücke wechseln wir auf die linke Bachseite, nicht aber natürlich ohne einen Blick zurück auf den unberührten Bachlauf zu werfen:

Unberührter Abschnitt des Eybachs bei Schöllang im Allgäu
Der Blick hinab zeigt den ursprünglichen Eybach weit oberhalb der Betonwehre

Links vom Bach geht es auch deutlich uriger auf dem kleinen Trampelpfad bergan. Hier kann man sich auch eine kleine Pause gönnen und die Landschaft und Ruhe einfach auf sich wirken lassen.

Gemütlicher Weg neben dem Eybach im Tobel
Gemütlicher Weg neben dem Eybach im Tobel

Es ist immer wieder erstaunlich, wie viel Leben in so einem kleinen Bachlauf steckt, man muss nur genau hingucken; Allerlei Insekten, Vögel, Echsen, Schlangen und natürlich diverse Pflänzlein versuchen ihr Glück in der steinigen Landschaft.

Nach einigen weiteren Hundertmetern über einige Stufen zweigt der Pfad vom Bachbett ab und steigt steil den Hang hinauf. Kleine Serpentinen lassen einen lauter Schnaufen und treiben die ein oder andere kleine Schweißperle auf die Stirn. Das Ganze ist aber nach wenigen Minuten schon wieder vorbei und man erreicht dieses schöne kleine Fleckchen Erde, wo eine Bank zum Rasten und Ausblick genießen einlädt.

Nach dem steilen Aufstieg im Eybachtobel wartet diese kleine Bank mit super Ausblick
Nach dem steilen Aufstieg im Eybachtobel wartet diese kleine Bank mit super Ausblick

Nach ausgedehnter Rast und innerer Einkehr sind auch die letzten 50 Höhenmeter dran und nur wenige Minuten später geschafft. Hier trifft man wieder auf eine Altbekannte: Die Versorgungsstraße vom Tobelanfang. Wer noch nicht genug hat, kann sich rechts halten und über den Schöllanger Hof zum Entschenkopf aufsteigen oder wahlweise auf den Sonnenkopf. Vom Sonnenkopf kommt man auch zu den Hinanger Wasserfällen und zum Leybachtobel.

Für uns steht bei diesem Ausflug nur der Eybachtobel im Fokus und so halten wir uns links an der Versorgungsstraße und folgen dieser in Teilen sehr steilen Straße bis hinab ins Tal. Bevor die Straße nach Westen und ins Tal abbiegt, bietet sich auch hier noch einmal eine Abzweigmöglichkeit zur Sonnenklause und den Hinanger Wasserfällen. Wir halten uns auf der Straße und erreichen nur knapp 20 MInuten später gut gelaunt und erholt wieder die Ortschaft Schöllang.

In diesem Sinne

Auch dieser auf Karten kaum zu erkennende und eher unbekannte Tobel weiß durch seinen ganz eigenen Charme zu begeistern. Abseits der Touristenmassen kann man hier vor allem am Oberlauf noch einen schönen Gebirgsbach in seinem steinigen Bett erkunden und wird gleichzeitig mit einer kleinen Bergwanderung durch die mehr als 300 Meter Hohendifferenz belohnt. Dieser knapp zweistündige Kurzausflug ist ideal, um ein wenig Bergluft zu schnuppern, die Natur in sich aufzusaugen und den Kopf freizubekommen.

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